Alexandra Kontriner und Michael Kos haben sich in der österreichischen Kunstszene mit markanten und dennoch sehr subtilen Arbeiten etabliert. Ihre Arbeiten scheinen im Kunstmarkt genauso auf wie in wichtigen öffentlichen und privaten Sammlungen.
Die Auswahl der beiden Positionen stellt monochromatische Landschaftszeichnungen und naturgetreue Miniaturen konzeptuellen Skulpturen und materialinvasiven Wandobjekten gegenüber.
Beide Künstler:innen verstehen formal-ästhetische Kriterien als die Grundlage der künstlerischen Gestaltung und teilen auch das Faible für die Präzision. Kontriners meditative Konzentration auf das kleine Format steht im spannenden Dialog mit der Material- und Gedankenpoesie von Michael Kos’ Objekten.
geboren 1980 in Lienz, arbeitet hauptsächlich in Serien mit Bleistift und Aquarellfarbe auf Papier. Sie beschäftigt sich mit ökologischen Themen und spürt Veränderungsprozessen in der Natur nach. 2018 und 2019 realisierte sie in Kooperation mit den Naturwissenschaftlichen Sammlungen der Tiroler Landesmuseen die Serie Perikularium: 29 Insekten, die in Tirol als ausgestorben oder stark gefährdet gelten, porträtierte sie mit feinen Pinseln und Bleistift einzeln in akkurater Detailarbeit originalgroß auf A5 Blätter. Dieses Kunstprojekt ist auch wissenschaftliche Dokumentation und stellt zugleich ein Zeitdokument dar.
Seit 2019 arbeitet sie an der Serie Pioniere, die sich städtischen Pionierpflanzen widmet. Das sind Pflanzen, die neue, noch vegetationsfreie Gebiete besiedeln. Bei Recherchegängen sammelt sie solche Exemplare, trocknet diese und hält sie schließlich auf Büttenblättern fest. Es entstehen zarte und sinnliche Pflanzen-Porträts, die von der unbändigen Kraft der Natur sowie von den Folgen von Globalisierung und Klimawandel erzählen. Parallel beginnt Kontriner 2019 mit großen Landschaftsaquarellen in schwarz-weiß, die thematische Bezüge zu ihren grafischen Bildern aufweisen.
ist ein österreichischer Bildhauer, Autor und Künstlerkurator. Kos ist auch kulturpolitisch im Bereich des Urheberrechts aktiv und derzeit Präsident des österreichischen Bildrecht Vereins mit ca. 7000 Mitgliedern.
Der 1963 in Kärnten geborene und in Wien und Retz lebende Künstler hat sich mit einem vielfältigen Oeuvre etabliert, in dem sich Skulptur, Installation, Malerei und Grafik originär verbinden. Sinn und Sinnlichkeit, Konzept und Materialpoesie, skulpturales Denken und Spielfreude definieren seine Arbeiten. Kos’ Werke sind Material und Formmeditationen, die ihre künstlerische Verdichtung einer genauen Selektion und Konzeption verdanken.
Das bestimmende Charakteristikum ist die Eindringlichkeit, mit der der Künstler seine Werkstoffe verwendet und die das energetische Potential des Materials für die Gestaltung von Bild, Form und Inhalt unterstreicht.
Das gesamte Oeuvre von Michael Kos zeugt von einer unablässigen Materialbeschwörung sowie einer Gestaltungsruhe, bei der sich Kalkül und Sinnlichkeit, Denken und Lust, Formales und Narratives, Strenge und Verspieltheit eine geglückte Koexistenz teilen.